1986 auf der HIGHEND im Kempinski Gravenbruch konnten wir zusammen mit Manfred Baier (OMTEC) einen gemeinsam entwickelten aktiven Subwoofer vorstellen, der allerdings nie in Serie ging (wie so viele wunderbare Produkte).

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Es war mehr so eine Art Machbarkeitsstudie.
Das war nämlich kein dezent versteckbares Teil (so wie heute üblich), sondern ein fast 100kg schweres und 130cm hohes "Männerteil". Viele Kompromisse wurden hier nicht gemacht.

Vier parallel geschaltete 25cm-Tieftöner mit riesigen Magneten werkelten auf einer 15mm starken, vom Gehäuse (ca. 50mm Wandstärke) trickreich entkoppelten Aluplatte.

Angetrieben wurden sie von einer in der Rückwand eingebauten 400W-Endstufe, die speziell für die 1.5 Ohm-Last ausgelegt war.

Der resultierende Klirr war extrem gering und die erzielbare Lautstärke in der untersten Oktave war - ausreichend. Oft konnten wir das allerdings auf der Ausstellung nicht vorführen. Es war im ganzen Hotel zu hören. Wenn in unserem Bereich der Besucherstrom mal etwas abebbte, reichte es, ein bißchen Musik aufzulegen und etwas Gas zu geben. Innerhalb von zwei Minuten war das Zimmer voll.

Hier habe ich auch das erste Mal den Effekt erlebt, daß bei Wiedergabe sehr tiefer und lauter Frequenzen die eigene Stimme von den tiefen Schallwellen "weggetragen" wird. Das Ohr verliert den Bezug zur eigenen Stimme.

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Gut erkennbar auf dem Bild sind unsere Standard-Tuningsmaßnahmen für die Zimmer im Kempinski. Das waren zerlegbare Ständerrahmen, in die schwingend aufgehangene Teppiche eingehängt worden. Jeweils drei wurden links und rechts und hinter den Hörern aufgebaut. Man durfte ja verständlicherweise in die Wände keine Löcher bohren oder Nägel schlagen.

Wir hatten daher nie wirkliche Probleme in den verhältnismäßig kleinen Vorführräumen.

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Manfred Baier (OMTEC) und Thomas-Michael Rudolph (TMR) (v.l.) auf der Highend 1986